1991 – Auch Galgenvögel können lügen

Mit dieser Komödie möchte der Autor seine Zuschauer in die Zeit des gefürchteten Räuberhauptmannes Schinderhannes entführen, der im Jahre 1803 in Mainz durch Enthaupten sein unrühmliches Ende fand. Die dem Stück zugrunde liegende Handlung sowie seine Personen sind frei erfunden. Wie könnte auch das Geschehen und die im Stück herumtollenden Räuber existent sein, strotzt doch schon alleine ihr Anführer Hauptmann Scheffelgut voll „kaltblütiger Zurückhaltung“, wenn es um Überfälle von Reisekutschen geht. Anstatt seine Leute, allesamt furchtsame Räuber, die im dunklen Habichtswald vor sich selber erschrecken, anzuführen, klopft er lieber mit seiner Schickse, einer Zigeunerin, das Lotterlager glatt. Man hat es auf das Adelige Gesindel abgesehen, das in dem Geschlecht derer von Rosenquarz, einer aufgeplusterten Geizkragengesellschaft repräsentiert wird. So liegt schließlich und endlich das Wahre und Gute in den Herzen der Räuber und ihren resolut naiven Bräuten. Turbulent geht es zu im Räuberlager, in dem diese gar schlimmen Halsabschneider mit ihren futterneidischen Weibern ihr Räuberdasein vollbringen. Bis eines Tages, ja bis eines Tages das Leben der Gauner im Habichtswald während eines Raubzuges in die Gemächer des hochwohlgeborenen Gesindels eine kolossale Wende nimmt. Aber mehr sei nicht verraten. Man weiß nie, denn auch Galgenvögel können lügen.

Aufgeführt am 16. und 17. August sowie am 23. und 24. August 1991
Regie: Horst Helfrich